Samstag, 11. Mai 2013

Festival

Im Licht des Stroboskops, im Staub unter der sengenden Sonne, zwischen den Pfützen, keine Zeit, kein realer Raum, keine Namen – wie in Rückblenden, Ausblicke in eine Zukunft die nie so kommt, wie wir sie in dem Moment träumen. Wir wissen es. Sie wissen es. Alle wissen es – eigentlich. Singend, tanzend, strauchelnd, fallend, haltend, verliebend, entliebend, wartend, jauchzend und schluchzend. Losgelöst für ein paar Stunden, ein paar Tage. Hier ist überall, hier ist nirgendwo, hier ist zehntausendfach. Die Hände über den Köpfen, die vertrauten Gesichter der Fremden. Eine Ahnung von „Wir“. Ein Gefühl von „Jetzt und hier“. Gemeinschaft auf Zeit. Lachen, weinen, halten, loslassen, kommen und gehen. Am Ende Versprechen, Hoffnungen, Wünsche, Lügen und Worte wie Tätowierungen, Momente wie Denkmäler. Ein Blick zurück, die ersten Traversen am Boden, Nightliner im Schlamm, Backdrops im Wind, Fahnen winken, Konfetti in den Pfützen, Aufkleber an Laternen, neues T-Shirt übergestreift, Erinnerungen wie Trophäen. Hier ist zehntausendfach alles.

Samstag, 7. Juli 2012

Eine Frage der Perspektive

Manchmal, nein, eigentlich immer, muss man über Urteile und Vorurteile nachdenken und bereit sein, eigene Einschätzungen zu ergänzen und zu korrigieren. Und so geht es mir mit meiner an dieser Stelle mehrfach vorgetragenen Pauschalverurteilung von Sängercastings. Andreas Bringmann aus Rümpel hatte gestern seinen ersten Auftritt in der Castingshow „Popstars“. Was wäre, wenn er auf die Bekannten gehört hätte, die berichteten, dass sie enterbt würden, wenn sie zu einer Castingshow gehen würden? Aus seiner Sicht wäre es sicherlich die falsche Entscheidung gewesen. Denn er ist glücklich mit seiner Zeit in der Castingshow. Als ein Gegner dieser Formate, hörte ich mir seine Geschichten über die Popstars-Castings natürlich ganz genau an. Und mein Urteil, dass fast alle Teilnehmer dort naive Träumer sind, die mit einem möglichen Scheitern nicht klarkommen, mus überarbeitet werden. Denn Andreas sagte etwas, was ich unterstreichen möchte. „Für Leute wie mich, die kein Instrument spielen können, die keine Lieder schreiben können, aber gerne auf die Bühne wollen, ist das eine echt Chance.“ Vielleicht habe ich diese Klientel immer unterschätzt oder sogar vergessen. Für Sänger wie Andreas ist Popstars ein legitimer Schritt in der eigenen Sängerkarriere. Lustiger- und passenderweise traf ich mich gestern mit Max Buskohl in Hamburg. Der war 2007 mit großem Brimborium bei „Deutschland sucht den Superstar“ aus dem Halbfinale ausgestiegen, weil er sein Ding machen wollte und nicht das, was RTL und Dieter Bohlen sich unter Musik vorstellten. Und als wir uns darüber austauschten sagte er. „Wer Musiker sein will, der ist in diesen Formaten falsch. Aber es gibt die, die auf diese Musik und diese Bands stehen und für die ist das genau richtig. Daher habe ich nichts generell gegen diese Formate. Sie sind nur nicht für Musiker gemacht.“ Auch er habe es erst lernen müssen, dass es diese Leute gibt, die gar nicht explizit Musiker, sondern eher Performer von Bohlensongs sein wollen. Einig sind wir uns übrigens alle drei in einem Punkt. Unverantwortlich ist und bleibt es, wenn Schicksale und inszenierte Dramen für die Quote ausgeschlachtet werden. „Aber das sollte doch jetzt jeder wissen, der da mitmacht“, ergänzt Max.

Die Feste der Superlative

Ein seltsamer Trend hat Einzug in die Ankündigungen von Veranstaltern und Organisatioren von regionalen Events Einzug gehalten : Die maßlose Übertreibung und emotionalisierende Überhöhung. Es mag an einer Art Hype immer „ganz vorne“ mit dabei zu sein liegen. Vielleicht ist es die Angst, dass man übersehen wird, wenn man nicht total einmalig und einzigartig wirkt. Leider hat das alles eine logische Nebenwirkung. Bei einer Party, Stadtfesten und so weiter liegt das Problem zum Beispiel darin, dass die zu hoch gesteckten Erwartungen erfüllt werden müssen. Wer nur lange genug sucht und sich ein paar Statistiken bastelt, der wird immer einen Superlativ im Rahmen seiner eigenen Veranstaltung finden: Den „Leuchtturmeffekt“, das „Alleinstellungsmerkmal“ . Nur leider steckt hinter besonders klingenden Superlativen oft nicht viel. Wenn es nur ein transportables Riesenrad in Schleswig-Holstein gibt (als beliebiges Beispiel), dann ist es natürlich auch das größte seiner Art. Schlimmer ist es, wenn durch die unverhältnismäßigen Versprechen auch Druck auf auftretende Talente und Künstler übertragen wird. Reicht es nicht, dass Talente Musik machen, schauspielern oder tanzen? Ist der erste und zweite Auftritt nicht genug, um Aufmerksamkeit zu verdienen? Muss man sagen, dass es besonders „ergreifend“, großartig und berührend ausfallen wird? Nicht jeder Nachwuchsmusiker oder -schauspieler ist ein Riesentalent – nicht jedes Konzert so unheimlich speziell. Muss es ja auch nicht. Auch normale, gute Veranstaltungen können Spaß machen.

Dienstag, 11. Januar 2011

1996... zum ersten mal Radiohead bewusst gehört.... Im Partykeller...

Es war ein verregneter Tag das weiß ich noch genau und ich war in der Schülervertretung meines Gymnasiums aktiv. Am Nachmittag war eine Faschingsveranstaltung geplant, die wir für die unteren Jahrgänge anboten. Zwischen Unterricht und Veranstaltung war ewig Zeit. Ich sollte an dem Tag den DJ für die Kids machen und so saß ich schon im Partykeller der Schule und langweilte mich. Damals gab es noch CD-Läden in der nicht weit entfernten Innenstadt unserer 28 000 Einwohner- Stadt. Und so ging ich zwecks Zeitvertreibs dorthin und kaufte mir das Album einer Band, von der ich bisher nur zwei Songs kannte... "Creep" und "Street spirit". Kein Mensch aus meinem (ansonsten schon damals sehr musikalischen ) Freundeskreis kannte zu dieser Zeit Radiohead und "Creep" fand ich eher mäßig, muss ich zugeben. In einer Zeitschrift hatte ich kurz davor gelesen, dass sie wohl ein "One Hit Wonder" wären. Aber das Album mit dem etwas seltsamen Cover lächelte mich aus dem Regal an. 20 DM war ein günstiger Preis und ich war damals auf dem Trip, dass ich neue Musik für mich entdecken wollte. Umso unbekanter sie in meinem Umfeld war, umso besser gefielt sie mir. Das war ja auch noch die Pre-Internetzeit ohne Youtube, Myspace, Likes und Links und all das. Das Thema Mix-Tape war aber total angesagt und wer diese mit wunderbar "neuen" Bands füllenkonnte, war ein kleiner Schulhofheld. Für mich waren "Radiohead" so eine Combo, mit der ich überraschen könnte. Und so trug ich "The Bends" stolz in den Partykeller und legte sie ein, drehte die Anlage voll auf und ließ die Discokugel und die kleinen Partylampen munter blitzen. Alleine zwischen Girlanden und Konfetti mit den Discokugelblitzen und dazu Radiohead - eine absurde Situation im Rückblick. "Bullet proof... "gefiel mir vom Songtitel an sich am besten und so hörte ich es ein Mal, zwei Mal, drei Mal... und viele Male mehr, bis die werten Kollegen und Kolleginnen aus der SV langsam eintrudelten und sagten... "Patrick, was hörst du denn hier für depressive Jammermusik, wir wollen Party machen".... Die Schulzeit ist vorbei, den Partykeller gibt es nicht mehr, Radiohead sind geblieben... auf den Bühnen, in meinem Kopf und musikalisch fast jeden Tag mit mir... Einige Wochen später gründete ich meine erste Band.

Montag, 20. Dezember 2010

Nachts....

Es fühlt sich gut an, dass das Puppies-Album nun bald wirklich abgeschlossen ist... es wird Zeit für neue musikalische Ideen.... diese Songs haben wir nun drei Jahre lang immer wieder gehört... Es ist Zeit für den Punkt, die Aufnahmen abzuschließen.... ja, das ist gut so. Sicher.. man könnte noch so viel wieder umschieben, verschieben anders mixen... Die Möglichkeiten, die sich uns dank unserer Studio-Situation ergeben sind so zahlreich, dass man wohl nie fertig werden könnte oder müsste....Aber nun Zeit für andere musikalische Ideen. Meine Synthie- und Groovebox-Armade wächst und gedeiht.. nun auch noch das Gesangs-Bodeneffektgerät... für viele Ideen in meinem Kopf sind nun auch die technischen Voraussetzungen da, sie umzusetzen und das auch auf der Bühne... dafür sollte 2011 Zeit sein... viele andere Songs sind auf der Löschliste... aber sie werden nur in andere Ordner verschoben. Das geht ja heutzutage... wer weiß... vlt denke ich irgendwann anders über diese Ideen und Songansätze... Schauen wir, was kommt... technische Ausreden zählen nicht mehr. Muss nur noch die Ideenphase kommen... die KReativität , der Mut anders zu denken.....also Dinge nicht auszuschließen... nach so vielen Jahren im reinen "Rockbereich" nicht so einfach...Nachts kommen Ideen.... gerade rumgebastelt.. da tut sich was

Mittwoch, 10. November 2010

Warum eigentlich Rockumentary??

Seit Jahren beschäftige ich mich nun schon mit Rockmusifilmen und leite gemeinsam mit Prof. Wulff und einer fleißigen Redaktion das Rockumentary-Projekt. Aber was ist daran eigentlich interessant?, fragt man mich gerne... hier einfach das Vorwort unseres Lesebuchs (Erster Teil) als kleine Einführung und Erklärung:


Nahezu unbeachtet von Film- und Musikwissenschaft hat sich mit dem Rockmusik-Dokumentarfilm und seinen verschiedenen Untergattungen in den letzten vierzig Jahren eine neue Gattung des Musikfilms entwickelt. Nur wenige Jahre, nachdem die Rockmusik populär und zugleich ein wichtiger und ökonomisch einträglicher Zweig der Musikindustrie geworden war, als klar war, dass Rockmusiker nicht nur riesige Plattenumsätze erzielen, sondern auch große Hallen füllen konnten, und als es zudem gelang, mit den Open-Air-Konzerten nicht nur große Publika zu aktivieren, sondern damit eine ungemein hohe öffentliche Aufmerksamkeit zu gewinnen, wurden die Akteure der Rockmusik ebenso zu einem Gegenstand dokumentarischen Interesses wie die Tourneen, Konzerte und Festivals, die Fankulturen, manchmal sogar die Organisatoren der Veranstaltungen.
Die Bezeichnung Rockumentary, die heute oft als Gattungsname verwendet wird, ist ein Kunstwort aus rock und documentary. Es wurde wohl zum ersten Mal in Rob Reiners Mockumentary THIS IS SPINAL TAP (1984) erwähnt, lange nachdem die Filme in regelmäßiger Folge im Kino gelaufen waren und nicht nur das Interesse von Musikfans, sondern auch von Cineasten gefunden hatten. Die Bezeichnung weist zurück auf die Blütezeit des Direct Cinema, in der nicht nur einige Porträts von Dirigenten und Pianisten sowie Aufzeichnungen klassischer Konzerte entstanden, sondern in der vor allem in den USA Rock-Musiker und ihre Konzerte ein beliebtes dokumentarisches Sujet waren. Die Filme fanden ein hochstrukturiertes vorfilmisches Ereignis vor, in das sie sich nach Art der Programmatik des Direct Cinema einschmiegen konnten. Sie verbanden meist Bilder der Bühnenshows, Aufnahmen des Publikums, manchmal Interviews mit Beteiligten und atmosphärische Bilder der Geschehnisse am Rande des Konzerts. LONELY BOY (USA 1961, Roman Kroiter, Wolf Koenig) über Paul Anka ist der wohl erste Film in dieser Art. D.A. Pennebakers Bob-Dylan-Film DON‘T LOOK BACK (USA 1966), sein Konzert-Film MONTEREY POP (USA 1967) und vor allem Michael Wadleighs mit großem Aufwand gedrehte Dokumentation WOODSTOCK (USA 1970) brachten einen enormen wirtschaftlichen Erfolg und stießen eine ganze Reihe weiterer Filme an. Dazu rechnet die Dokumentation des desaströsen Auftritts der Rolling Stones 1969 in Altamont, bei dem ein Ordner der Hell‘s Angels einen Besucher erstach (GIMME SHELTER, USA 1971, David Maysles, Albert Maysles, Charlotte Zwering). Äußerst erfolgreich war auch Martin Scorseses Film THE LAST WALTZ (USA 1978) über das Abschiedkonzert von The Band. Obwohl Filme im Stil der Rockumentaries immer noch weiter produziert werden (man denke an Jonathan Demmes Talking-Heads-Film STOP MAKING SENSE, USA 1984), feierte Rob Reiner in der Pseudo-Dokumentation THIS IS SPINAL TAP (USA 1984) einen parodistischen Abgesang auf die erste Hochphase des Genres.
In den 1980er Jahren wurde die Rockkonzert-Dokumentation nicht nur zu einem Standardformat des Fernsehens (in Deutschland z.B. zu solchen seriellen Sendeplatz-Formaten wie dem seit 1974 produzierten ROCKPALAST zusammengefasst). Eine große Anzahl von Konzertaufzeichnungen - vor allem in Form der (film-)ästhetisch meist anspruchslosen Livemitschnitte - haben einen eher protokollarischen Anspruch und sind oft nur minimal bearbeitet (darin manchen Theater- und Opernaufzeichnungen verwandt). Die Konzertaufzeichnung dieser Couleur ist eine Fernsehgattung, spielt im Kino keine Rolle; sie setzt das Radio-Konzert mit audiovisuellen Mitteln fort. Mediengeschichtlich ist der Übergang vom Rockumentary zur Konzert-Dokumentation interessant, weil er erst zu Zeiten des Übergangs zur Verbreitung des Home-Videos einsetzt: Erst nun entsteht der Video- und später DVD-Markt als Markt eines neuen Verbreitungsmediums der Musik. Nun wachsen Musik- und Film-/Fernsehindustrie endgültig zusammen. Ursprünglich vor allem zur Verbreiterung des Publikums gedacht und live ausgestrahlt, ist die Konzertdokumentation inzwischen eine der Archivierungs- und Nutzungsformen des Musikmarktes. Es entstanden der Tournee-Film und der Porträtfilm als Varianten des Rockkonzertfilms. Es wurden eine ganze Reihe von Rock-Musikern in Aufnahmen porträtiert oder dokumentiert, die während einer oder mehrerer Tourneen gemacht wurden. Angefangen von ABBA: THE MOVIE (Schweden 1977, Lasse Hallström) über die Australien-Tournee der schwedischen Gruppe, Mitte 1977, über Paul McCartneys GET BACK (Großbritannien 1991, Richard Lester) bis zu UNTERWEGS - DIE HERBERT GRÖNEMEYER-TOUR 2007 (BRD 2007, Ulrich Stein) reichen die Beispiele. Die wenigsten dieser Filme werden im Kino gestartet, sondern sind heute als Video- oder DVD-Kopien einer der festen Vertriebswege der Rock- und Popmusik. Um
so überraschender sind in jüngster Zeit Filme wie das Biopic CONTROL (Großbritannien 2007, Anton Corbijn) über den Sänger Ian Curtis der Band Joy Division oder Martin Scorseses SHINE A LIGHT (USA 2008) über die Rolling Stones, die mit großem Erfolg im Kino ausgewertet wurden.
Es ist das Anliegen des Rockumentary-Projektes, eine erste Sichtung der Menge und der Vielfalt der inzwischen sehr umfangreichen Videothek der Rockmusik-Filme vorzunehmen. Vor allem anhand von kurzen Porträts und Analysen einzelner Filme, aber auch von Übersichtsdarstellungen zu einzelnen Musikern und Musikrichtungen, den wichtigsten Regisseuren der Gattung und einzelnen dokumentarischen Formaten sowie von detaillierteren Analysen soll nicht nur der Bestand gesichert, sondern auch das Problem der Analyse von Rockfilmen angesprochen werden, die sich den meisten Verfahren der traditionellen Filmanalyse gegenüber eher als sperrig erweisen.
Das Projekt ist in progress - darum versteht sich dieses Vorwort auch als Einladung an unsere Leser, sich mit eigenen Beiträgen zu beteiligen, die wir regelmäßig in den Kieler Beiträgen zur Filmmusikforschung vorstellen werden. Die Artikel selbst werden auf der Homepage der Kieler Filmmusik-Gruppe (www.filmmmusik.uni-kiel.de) langfristig zugänglich bleiben.
Wir bedanken uns bei allen Autoren, den Mitgliedern der Projektgruppe und bei den festen Mitgliedern der Redaktion Kerstin Bittner, Janwillem Dubil, Julia Fendler, Frederike Kiesel, Patrick Kraft und Imke Schröder
Wir bedanken uns außerdem bei der Firma Aktiv Musik Marketing (AMM), die uns zahlreiche DVDs für unsere Arbeit zur Verfügung gestellt hat.

Kiel, im März 2010
Susan Levermann
Patrick Niemeier
Hans J. Wulff

Archiv der Filmanalysen: ARCHIV FILMANALYSEN

Donnerstag, 4. November 2010

Einfach mal eine Musikempfehlung "Talking to turtles"

10 Tage Homerecording in einer 20 qm großen Wohngemeinschaft in Berlin, freiwilliger Abschluss von der Außenwelt – so entstand das erste Album von Claudia Göhler und Florian Sievers, die man gemeinsam als Talking to Turtles seit ihrem EP Debut im Jahre 2008 kennt. Herausgekommen sind emotionale, zarte, unpolierte Song-Miniaturen. „Monologue“ ist gelebtes Lo-Fi und Do it yourself auf hohem Niveau. Zum Teil erinnert das an den gefeierten, oscarausgezeichneten Soundtrack zum Film “Once” vom Duo The Swell Season. Mal melancholisch, mal dramatisch, mal kippt die Stimme fast, mal jubilieren unsere beiden Protagonisten. Das Album scheint Geschichten zu erzählen, die man nur in diesem Rahmen erzählen kann. Diese werden durch Melodien angereichert und so weitergetragen. Das Alles bietet einen sehr intimen Rahmen. „Monologue“ ist eine persönliche Einladung der beiden Musiker in ihr Leben und ihre WG. Jeder Freund von sensiblen Songwriter-Perlen ohne Filter, der darf eintreten und für ein paar Songs zu Gast sein. Das Duo selbst lernte im Verlauf des Albums nach eigener Aussagen, dass es eigentlich nicht „Do it yourself“ sondern „Ask your friendes“ heißen müsste. Vielleicht war es diese Erkenntnis, die sie Lieder von zum Teil entrückter Schönheit schaffen ließ. Wenn sie auf dem nächsten Album noch ein paar Freunde mitmachen lassen, wie sie angekündigt haben, könnten sie die deutschen Arcade Fire werden. Diese Potential zeigt schon „Monologue“.

(Von mir geschrieben und zuerst veröffentlich für, auf und in Allmymusic AMM - Magazin).
www.allmymusic.de